Das ich jemals ein Journal über meine gelesenen Bücher kreieren und das als Thema für meine Vertiefungsarbeit (VA) wählen würde, ist aus früherer Sicht äusserst erstaunlich.
Für mich war das Lesen immer sehr anstrengend. Ich las langsam, vertauschte Buchstaben oder verstand Gelesenes nicht sofort. In der 5. Primarklasse wurde dann eine LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) diagnostiziert. Ab dann konnte ich in der Schule einen definierten Nachteilsausgleich einfordern. Privat besuchte ich eine Lerntherapeutin, die mir viele nützliche Hilfestellungen beibrachte.
Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich einmal mehrere Bücher im Monat lesen würde, hätte ich es nicht geglaubt!
In der Sekundarschule mussten wir immer wieder Lektüren lesen. Und da geschah es! Bei einem Roman, den ich las, verspürte ich zum ersten Mal etwas Freude am Lesen.
Über die App, auf der ich das Hörbuch dazu hören durfte, fand ich weitere ähnliche Bücher. Kurze Zeit später begann ich regelmässig Hörbücher zu hören.
In dieser Zeit stiess ich auf BookTok. Ich konnte mich mit den Influencer*innen identifizieren und fand durch ihre Beiträge weitere spannende Bücher. Zum ersten Mal wuchs in mir der Wunsch, selbst ein Buch zu lesen. Aus meinen Erfahrungen wusste ich ja, dass es mir dies schwerer fiel als anderen. Ich probierte es trotzdem und bald merkte ich, wenn mich die Geschichte wirklich interessierte und ich sie freiwillig ausgesucht hatte, funktionierte das Lesen viel besser! So kam ich vom Hören zum Lesen!
Heute lese ich gefühlt in jeder freien Minute. Für mich ist das neben dem Spitzensport, den ich betreibe, das Ideale Medium um abzuschalten. Denn das Gefühl in eine fremde Person schlüpfen zu können, in eine total andere Welt einzutauchen, tausend Leben in einem zu leben, ist unbeschreiblich. Unser Gehirn kann zwischen Fiktion und Realität nicht unterscheiden. Alles, was wir beim Lesen fühlen, ist zu 100 % echt.
Mein Ziel für die VA war es, ein Bookjournal auf dem IPad zu erstellen, indem ich alle Bücher, die ich von 2021 bis 2024 gelesen und gehört hatte, festhielt. Dazu wollte ich die wichtigsten Informationen zum Buch, sowie meine Bewertungen eintragen. Am Ende sollte ein digitales Journal entstehen, das ich in Zukunft weiter ergänzen und vielleicht sogar als Empfehlung oder Inspiration für andere nutzen konnte.
Mit Pinterest und GoodNotes fand ich genau die richtigen Tools für das Erstellen meines eigenen Moodboards.
So entstanden mein 45 seitiges Bookjournal, das 125 gelesene Bücher enthält. Es beinhaltet eine themenspezifische Titelseite, ein Zitat, Reading Trackers, „My Library“, Series Trackers und Favorit Reviews.
Link zum Bookjournal











Übrigens bin ich via social Media auf Booktok (Book – TikTok) gestossen. Am besten lässt sich diese Plattform als eine Gemeinschaft beschreiben, die sich auf Tik Tok (und Instagram) über Bücher austauscht. Dabei spielt das Genre keine Rolle. Ich habe so einen Weg gefunden, mich mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Bücher lesen wie ich, und entdecke dadurch immer wieder neue Bücher, die ich lesen möchte.
Nicht nur Leser*innen nutzen und konsumieren Booktok, auch Autor*innen profitieren davon. Ihre Bücher werden auf der ganzen Welt gelesen und empfohlen.
Text: Dela Cilurzo