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Baugewerbliche Berufsschule Zürich

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Allgemeinbildung

Nur ein paar Sekunden… von Marcia Schär und Anja Saladin

25. Januar 2023

Im Zusammenhang des Allgemeinbildungsunterrichtes der Berufsschule Geomatik Zürich besuchen die Schüler der Klasse GM22a eine Gerichtsverhandlung am Bezirksgericht Zürich.

35 lange Sekunden ist im Gerichtssaal Zürich nur das Knarzen der Holzbänke zu hören. Jeder schaut auf seine Hände oder im Raum umher, nicht wissend, wie mit der Situation umzugehen ist. Die gekünstelte Situation scheint eine Ewigkeit zu gehen, bis der Anwalt sich aufrichtet und wieder anfängt zu reden. Es ist eine nicht einfache Angelegenheit, da der Grund dieser Verhandlungen ein tragischer Unfall ist, der wegen ein paar Sekunden Unaufmerksamkeit ein Leben forderte, das noch nicht gelebt war.

Die Gerichtsverhandlung über Thomas K. – der eigentlich anders heisst – beginnt. Er wird wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Vor 4 Jahren hat er mit seinem Lastwagen die junge Mutter Maria. H (Name ebenfalls geändert) mit ihrem 2-jährigen Sohn überrollt. Die Mutter überlebte mit schweren Verletzungen an den Unterschenkeln, ihr Sohn erlag vier Tage später im Krankenhaus den schweren Verletzungen.

In der Verhandlung gilt es die Frage zu klären, ob dieser Unfall hätte verhindert werden können oder nicht. Hat Herr Thomas K. seine Sorgfaltspflicht missachtet und der Bequemlichkeit halber, einen grossen Teil des Gehweges versperrt? Hat er, wie von ihm ausgesagt, in alle Rückspiegel des Lastwagens geschaut und Maria H. trotzdem nicht gesehen? Der Verteidiger des Angeklagten behauptet, es sei Zufall gewesen und die Schuld liegt bei keinem der Beteiligten. Dies sehen die Anwälte des Opfers anders.

Sowohl Thomas K. als auch Maria. H und der Vater des Kindes müssen nun warten, bis sie vielleicht endlich mit der Vergangenheit abschliessen können, denn das Urteil wird an diesem Tag nicht mehr verkündet. Sicher aber ist, dass das Urteil den Verlust von Frau Maria H. nicht lindern wird und das Leben von Thomas H. «in ein Leben vor dem 27. Juli 2018 und eins nach dem 27. Juli 2018 aufgeteilt ist», wie er im Gericht bei der Befragung durch den Richter aussagt.

Für uns alle war es eine komplett neue Erfahrung, einer Gerichtsverhandlung beiwohnen zu dürfen. Die Konsequenzen, welche eine kurze Unachtsamkeit von ein paar Sekunden oder ein Fehlverhalten auslösen, wurden uns stark bewusst. Jeder von uns könnte sich einmal in einer ähnlichen Situation befinden.

Rede mit! 

23. November 2022

An der BBZ PR wurden zwischen den 08.11.22 – 11.11.22 sechs Discuss it Veranstaltungen, die sich mit den Themen Revision Sexualstrafrecht: «Nur Ja heisst Ja» oder «Nein heisst Nein» und Gletscherinitiative & Energiekrise beschäftigt haben, durchgeführt. Pro Podiumsdiskussion haben je zwei Politiker:innen teilgenommen. Unsere Gäste waren: Denis Sorie, Co-Leiter Team Sexualstrafrecht, Operation Libero; Christoph Marty, Kantonsrat SVP Kt. ZH; Barbara Steinemann, Nationalrätin SVP, Kt. ZH: Selma L’Orange Seigo, Co-Präsidentin Grüne Kt. ZH, Kantonsrätin, Ueli Pfister, Kantonsrat SVP Kt. ZH, Markus Bärtschiger Kantonsrat Kt. ZH, Johann Widmer, Gemeinderat SVP Zürich, Florian Meier, Kantonsrat Grüne, Kt. ZH und Elisabeth Pflugshaupt, Kantonsrätin SVP Kt. ZH. Mit dabei waren die Lernenden der Klassen ZA 22b, ZA 22 b, ZR 22, BaP22, GMA 21a, GMA 19a, Sr 21c, ZA 20cd, Sr 21a, ZI 19b, Mr 21a, ZA 21b&d, ZI 20a, ZA 20b, ZA 21 a, ZA 19c, ZA 19c und GMA 19a. Nach den Streitgesprächen wurde weiter im Klassenzimmer diskutiert.

Da sind die Eindrücke und Meinungen der Lernenden. 

Es wurden spannende und unterschiedliche Argumente gebracht, die mir einen guten Einblick in das Thema brachten. Den grossen Sinn dieser Abstimmung sehe ich persönlich nicht direkt, da schlussendlich sowieso, wie Stand heute, der Richter seinen Entscheid genau gleich fallen muss unabhängig, ob mit «Ja-Vorlage» oder «Nein-Vorlage» formuliert wird. Leider sehe ich hier immer noch das grösste Problem, wie man Straftaten dieser Art beweisen kann. Ich bin der Meinung, wenn man eine Debatte startet, bei der es sich um Sexualstrafrecht geht, dann um die Härte des Urteils, die heute meiner Meinung nach viel zu schwach gehandhabt wird. 

Ich fand den Unterricht mit der Polit-Arena am letzten Mittwoch sehr spannend, denn man konnte aus erster Hand sehen, wie Politiker ihren Job machen beziehungsweise über ein bestimmtes Thema debattieren. Gleichzeitig konnte man auch sehen, wie Politiker mit den Argumenten und Meinungen anderer umgingen. Auch wenn diese nicht immer mit der eigenen Ansicht übereinstimmten. Ausserdem fand ich das Thema «Sexualstrafrecht», welches auf dem Podium diskutiert wurde, ein sehr sensibles Thema, mit dem man im Alltag nur wenig zu tun hat, sehr spannend. Dadurch konnte ich nicht nur über die Initiative, sondern auch einen tieferen Einblick in die Hintergründe und die Einstellung der verschiedenen Debattierenden erhalten. 

Wir haben im Klassenzimmer schon häufig eine Debatte durchgeführt. Deshalb war es spannend mal eine professionelle Debatte zu hören. Ich finde es gut, dass die Schule solche Veranstaltungen organsiert und durchführt.  

Interessant, aber kompliziert… 

Es war eine Abwechslung, die unterhaltsam war.  

Spannend, jedoch anstrengend zum Mithören und Mitverstehen. Es ist ein schweres Thema zum Abstimmen und darüber zu reden, weil es weniger mit Gesetzten und mehr mit Ehrlichkeit und Ehrenhaftigkeit zu tun hat. 

Für mich war die Debatte eine tolle Erfahrung. Ich kenne mich in der Politik nicht so gut aus, aber durch diese Debatte bin ich der Politik etwas nähergekommen und dadurch auch mehr von der Politik begeistert. 

Für mich war es ein anderer Einblick in die Politik und auch mal gut zu sehen, wie sich zwei konkurrierenden Parteien verhalten.  

Es waren gut ausgewählte Personen. Beide waren stark von ihrer Meinung überzeugt. Während der Libero stark mit Zahlen und Fakten argumentierte, war die SVP in diesem Sinne schwach ausgestattet. Der Libero war dafür schwerer zu verstehen. Komplizierte und komplexe Argumente. Ich vermute, da der SVP Politiker mehr Erfahrung im Debattieren hat, konnte er die Mehrheit für sich gewinnen, Trotz seiner schwammigen Argumente schien er überzeugender. Auch wenn die Regel vom RESPEKT nicht immer zu 100% eingehalten wurde, war es eine spannende Diskussion. 

Der ganze Aufbau des Anlasses und die Integration der Schüler war hervorragend. Man konnte sich einbringen und es wurde einem geantwortet. Es wurde auch nicht viel gefragt vom Moderator, also man fühlte sich nicht bedrängt. Der Moderator hat spannende Fragen gestellt und hat das Ganze sehr neutral geleitet.  

Ich finde diese Idee mit Politik an die Lernenden bringen Spitze. Es ist nicht nur der Standardstoff, den man in der Schule durchnimmt. Es wird einem ein aktuelles, leibhaftiges Thema unter die Nase geführt, wobei man mitdenken, mitreden und mitbestimmen darf. Es regt die Lernenden an darüber nachzudenken, allenfalls führt es sogar dazu, dass sich jemand nun mehr mit der Politik befassen möchte. 

In Spanien ist es bereits so, dass die Frau für die Zustimmung unterschreiben muss. Trotzdem ist es schwierig zu beweisen, wie die Lage wirklich war. Die Frau kann mit dem Mann «Spiele spielen». Zudem beeinflussen Alkoholkonsum oder andere Drogen die Situation enorm. Nichts ist berechenbar…Männer wollen sowieso immer mit Frauen schlafen. Das liegt in ihrer Natur… Missbräuche sind nicht verhinderbar, selbst wenn es Gesetze gibt… Männer sind physisch sowieso stärker als Frauen…»Sensibilisieren»: Extratherapeuten für Betroffene zur Verfügung stellen, Werbung in der Schule / in den sozialen Medien…Partys nur für die Frauen organisieren. 

Grundsätzlich gut, aber SVP zu respektlos im Umgang mit den Themen und gegenüber  dem Libero. Lieber schwache Argumentation. 

Wichtig für die Zukunft!  

Sollen die Umwelt retten! 

Interessant, man hätte beide Seiten besser erklären sollen, Standpunkte der beiden waren etwas verwirrend. 

Die SVP Frau ging nicht auf die Fragen ein! 

Der von der SVP konnte besser argumentieren und war sympathisch.  

Ich finde gut, dass die Partei der SP an die Zukunft aller denkt, durch die Gletscherinitiative.  

«ICH bin ICH»

4. Juli 2022

Lars Tietz ist eine Erscheinung. Er scheint wie aus der Zeit gefallen, ist er aber keinesfalls. Sein Style ist wohl einzigartig und bedarf einer Würdigung. Er hat soeben seine Ausbildung zum Zeichner Fachrichtung Architektur abgeschlossen. Was er von Johnny Depp, Materialen, Architekten und der Schule hält, finden sie als Leser im nachfolgenden Interview.

Moritz von Uslar ist Journalist und Schriftsteller und sagt: «Ein gutes Interview ist wie ein Boxkampf: Zwei Menschen treten gegeneinander an, die Sprache ist die Faust, der Tisch mit dem Tonbandgerät in der Mitte ist ihr Ring – nur geht es beim Interview darum, dem anderen endlich den Mundschutz auszureden.» Ich gebe zu, das ist eine etwas derbe Vorstellung.

 P. Kunz: Lust auf einen mündlichen Boxkampf?

 L. Tietz:   Tönt gut (lacht).

Johnny Cash oder Johnny Depp?

Johnny Cash.

Warum?

Johnny Depp ist eine Person, die mich wenig anspricht, weil ich weniger Bezug dazu habe. Johnny Cash ist einfach; ich fühle mehr die Verbindung zu Johnny Cash. Das können Sie auch nachvollziehen, wenn Sie meinen Stil sehen, dass ich mich bei ihm näher fühle.

Der alte Top Gun oder Top Gun Maverick?

Der alte Top Gun (lacht).

Manche Dinge muss man sich verdienen. Stil, zum Beispiel. Sie haben ihn, haben Sie ihn auch verdient?

Ja, das habe ich mir erarbeitet; das kann ich schon sagen, aber ob ich ihn mir verdient habe, das ist eine andere Frage (lacht).

Wie haben Sie sich dies erarbeitet?

Es ist halt ein Prozess. Man kommt nicht auf die Welt und zieht sich irgendwie an. Ich habe auch mal ganz einfach angefangen mit T-Shirt und Jeans. Es ist nicht lange her und damals hat die Mutter einem noch eingekleidet. Mit der Zeit hat sich das so entwickelt; habe ich die Faszination daran gefunden am alten Herren Stil.

Ziehen Sie es straight durch? Also wann sieht man Herrn Tietz in Trainerhosen und Sneakers?

(lacht) Also ich habe eine Trainerhose, aber die ist auch reproduziert. Sneaker? Ist eine gute Frage. Beim Sport vielleicht. Wenn es mal richtig heiss ist, ziehe ich auch gerne ein T-Shirt an. Sonst nicht. Zur Arbeit würde ich so nie gehen (lacht).        

(nimmt Magazin hervor)

Das Magazin kenn ich.

In einer der ersten Ausgabe von Heritage Post steht: «Kratzende Wolle, hartes Leder, widerspenstiger Denim» Wieso tragen Sie nicht einfach Sneakers, Dickies und einem Hoody?

Ich sehe nichts Negatives an den alten Materialien, im Gegenteil. Also zum Teil oder meistens sind sie sogar besser verarbeitet als die Materialien, die wir heute kennen. Bequemlichkeit ist eine Ansichtssache. Wir sind an das gewöhnt, was man heute trägt, zum Beispiel eine Trainerhose, aber ob es Stil hat und gut aussieht, ist die andere Frage. Eine Trainerhose ist nicht das, was man im Alltag anziehen soll. Dafür ist sie eigentlich nicht gedacht.

Hat es auch mit deiner Haltung grundsätzlich zu tun?

Also schlussendlich finde ich, dass jeder das machen sollte, was er für richtig hält. Ich respektiere jedem seine Meinung. Jeder soll das machen, was er Freude hat. Ich mache auch das, was ich für richtig halte. Die Mehrheit der Menschen denkt, dass es nicht mehr zeitgemäss und nicht mehr richtig ist, was ich mache. Jeder soll das machen, worauf er Lust hat, und das ist mir wichtig.

Ist es manchmal anstrengend anders zu sein als andere?

Ja. Manchmal ist es schon anstrengend und schwierig. Manchmal braucht man Zeit, um die Sicht der anderen zu verstehen. Manchmal gibt es schon Zeitpunkte, in denen man denkt, dass man es einfacher haben könnte, aber schlussendlich bin ICH ICH und das ist das wichtigste.

Peaky Blinders gesehen?

Ja, habe ich gesehen.

Schon mal einen Penny Kragen getragen?

Ja, habe ich auch schon getragen.

Woher kommt das eigentlich?

Woher das kommt? Ursprünglich ist es so gewesen, dass man alle Krägen abnehmen konnte. Noch früher hat man gar keine Krägen getragen und dann ist der Kragen irgendwann hervorgekommen als Schmuck. Man konnte die Kragen abnehmen, sodass man diese separat waschen konnte. So hat man nicht alles waschen müssen und die Hausfrau hatte es etwas einfacher.

Fliege oder Krawatte?

Krawatte. Ursprünglich Fliege; jetzt Krawatte

Ihr teuerster Schuh?

CHF 350.

Wenn Sie richtig viel Kohle hätten, welche Uhr würden Sie kaufen.

Sicher eine alte Uhr und keine Rolex oder so. Vielleicht eine OMEGA; in diese Richtung…

Fotografieren Sie?

Nein, nicht wirklich.

Welches ist in Sachen Architektur ihr grosses Vorbild?

Das Bauhaus an sich ist etwas, welches die ganze Welt ein bisschen revolutioniert hat. Das beeindruckt mich sehr. Dann gibt es in Paris einen «Osman», der ganz Paris umgebaut hat. Das ist sehr eindrücklich finde ich. Es gibt verschiedene und interessante Architekten.

Wollen Sie Architekt werden?

Nein. Im Moment stelle ich mir vor in Richtung Innenarchitektur, Möbeldesign zu gehen. Das ist momentan meine Idee.

Gibt es heute sowas wie Heritage im Bereich des Bauens?

Im Bereich des Bauens eher weniger. Ich sehe Heritage eher in der Innenarchitektur, in der es ziemlich zurückkommt; der ganze Stil; vielleicht vor allem im Moment «Mid Century» und «50’s». Das ist wieder am Aufkommen.

Le Corbusier oder Jaques Herzog?

Von Le Corbusier halte ich nicht viel (lacht).

Was sagen Sie zum Style von Pierre Janneret? (zeigt Bild)

Stil hatte er auf jeden Fall gehabt, wie man es von dem Bild ableiten kann; vielleicht etwas überzogen und streng. Ich finde auch allgemein, dass seine Architektur recht streng ist. Seine Farben sind wieder recht spielerisch, doch trotzdem ziemlich streng. Es ist nicht in einem Pastellton. Es ist recht knallig. Ich finde Knalliges ist etwas Strenges.

Mag jemand, der aussieht wie Sie alte Strukturen einfach so?

Machen Sie ein Beispiel.

Hierarchisch geführte Unternehmen…

Struktur braucht es. Aber wichtiger ist für mich ein Wandel. Wir sind momentan in einer Zeit, in der ein grosser Wandel stattfindet; was die Menschen und der Respekt gegenseitig anbelangt. Das ist wichtig. Darum würde ich niemals in dieser Zeit leben wollen, in welcher ich mich kleide, weil genau diese Dinge dort gefehlt haben. Das ist schön an dieser Zeit, in der wir heute leben.

Schon mal Geld für was Neues ausgegeben?

Ist lange her (lacht).

Was ist an unserer Berufsschule Heritage?

Nicht so viel (Lacht). Mir fällt gerade nichts ein.

Alte Schule bedeutet Old School, old school ist cool. Ist die BBZ old oder cool?

(Lacht)

Sie dürfen ehrlich sein.

Es kommt recht auf die Person darauf an. Also Sie kommen mir sehr offen rüber und ich finde Sie auch extrem sympathisch, aber wir haben auch Lehrpersonen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie noch in den alten Zeiten stehen. Diese könnten sich noch etwas weiterentwickeln oder werden wahrscheinlich bald abgelöst.

Was macht eine gute Lehrperson aus?

Sie sollen sich in die Schüler/innen einfühlen können. Das ist vielleicht auch das schwierige, wenn Lehrpersonen schon lange in deren Beruf arbeiten und sich alles weiterentwickelt, dass die Lehrpersonen nicht richtig mit der Entwicklung mitkommen.

Würden Sie die Ausbildung einem jungen Menschen empfehlen?

Ja. Als Start vielleicht schon.

Sind Sie nach all den Jahren nicht einfach nur noch schulmüde?

Langsam bin ich froh, wenn es durch ist.

Ihr Tick?

Keinen.

Ihre letzte Tat bevor Sie die Nachttischlampe ausknipsen?

Auf das Handy schauen.

„Discuss it“ Veranstaltungen an der BBZ PR

17. Mai 2022

Zwischen dem 2. Mai und 5. Mai 2022 haben Discuss it Veranstaltungen bei uns an der BBZ PR stattgefunden. Drei Veranstaltungen zum Thema Stimmrechtalter 16 im Kanton Zürich und eine zu den Themen Transplantationsgesetz und Meinungsfreiheit. Pro Veranstaltung sind zwei Politiker:innen gekommen, welche natürlich eine entgegengesetzte Meinung vertraten. Die einzige Regel in diesen Streitgesprächen war der Respekt zwischen allen Beteiligten.

Wir, aus der Klasse ZA20b, haben am 5. Mai das Streitgespräch über das Stimmrechtsalter 16 besucht. Unsere Politiker waren auf der Pro-Seite Benjamin Gautschi, Vorstand der GLP im Kanton Zürich und für die Gegenseite Marcel Suter, Kantonsrat Kanton Zürich der SVP. Die Moderatorin von Discuss it war Ladina Ziani. An dem Streitgespräch waren fünf Klassen aus verschiedenen Berufsrichtungen dabei.

Heutzutage erhält man, nachdem man 18.Jahre alt geworden ist, zum ersten Mal das Couvert um abzustimmen und wählen zu dürfen. In Zukunft könnte das Couvert bereits mit 16 Jahren im Briefkasten landen. Um sich wählen zu lassen, muss man weiterhin warten, bis man 18 Jahre alt ist. Das würde auf kantonaler und kommunaler Ebene gelten.

«Warum soll ich mit 16 abstimmen dürfen, aber die Volljährigkeit erlange ich dann noch nicht?»

«Ich hatte mit 16 mehr Zeit und erlangte so die Möglichkeit, um mich mit der Politik zu befassen, diese Zeit fehlt mir seitdem ich in der Lehre bin.»

Solche Fragen und Aussagen wurden aus dem Publikum gestellt, was das Streitgespräch interessant machte, da das Publikum miteinbezogen wurden. Wir Lernende konnten unsere Argumente und Fragen einbringen und anschliessend diskutierten die Politiker darüber und konnten ihre Meinung verteidigen. Zum Schluss der Veranstaltung wurde eine Abstimmung durchgeführt. Die sehr grosse Mehrheit der Lernenden würden ein Stimmrechtalter 16 ablehnen.

Unserer Meinung nach war das Streitgespräch fair und interessant. Es war spannend verschiedene Meinungen aus dem Publikum, wie auch verschiedene Argumente von den Politikern zu hören. Die Regel respektvoll zu bleiben, wurde bis zum Schluss bewahrt.

Bitte mehr davon…

Marvin Gschwind & Dario Wittwer ZA20b

Marcel Suter (SVP), Benjamin Gautschi (GLP) Ladina Ziani (Discuss it)
Benjamin Gautsch (GLP)
Michael Weidmann (Juso), Ladina Ziani (Discuss it), Bruno Walliser (SVP)
Stefan Bruderer (SP), Manuel Zanoni (Referendumskomitee Organspende nur mit Zustimmung), Sven Schädler (Discuss it)
Stefan Bruderer (SP) und Manuel Zanoni (Referendumsomitee Organspende nur mit Zustimmung)
Sonja Rueff-Frenkel (FDP), David Galeuchet (Grüne), Sven Egloff (Discuss it)
Sonja Rueff-Frenkel (FDP), Sven Egloff (Discuss it), David Galeuchet (Grüne)

«Vielleicht gehöre ich ja mal zum reichsten Prozent»

17. September 2021

Welche Arbeit hat wieviel Wert? Schmälert man die Risikobereitschaft von Menschen, wenn man Kapitalgewinne stärker besteuert? Wieso eigentlich wird mutmasslich 99% der Gesellschaft solidarisch mit den 1% Superreichen stimmen? Sollen gleichgeschlechtliche Paare fremde Kinder adoptieren dürfen? Werden Kinder von schwulen Eltern wirklich gemobbt? Weshalb hinkt die Schweiz bei der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare im europäischen Vergleich eigentlich so stark hinterher?

Mit solchen (und vielen weiteren) Fragen haben sich in der dritten Septemberwoche an der Abteilung P+R insgesamt elf Schulklassen aus unterschiedlichen Berufsrichtungen auseinandergesetzt. Das ABU-Team hat in Zusammenarbeit mit dem Verein «Discuss it!» hinsichtlich der Abstimmungsvorlagen vom 26. September vier Streitgespräche organisiert, je zwei zur Initiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» (99%-Initiative) und zur Vorlage «Ehe für alle».

Die Rückmeldungen der Lernenden wie der Lehrerschaft fielen mit erfreulicher Mehrheit positiv aus. Dies war nicht zuletzt dem allseitigen Engagement geschuldet: Sowohl seitens der jeweiligen Kontrahenten wie der Lernenden wurden die Diskussionen engagiert geführt und auch im Nachgang kam es infolgedessen da und dort zum einen oder anderen angeregten Wortgefecht. Was die Lernenden mitgenommen haben? Et voilà – eine Auswahl von Stimmen aus den Klassen:

  • «Die Veranstaltung war lebendig und unmittelbar; dass man Politikerinnen und Politikern direkt Fragen stellen kann, habe ich sehr geschätzt.»
  • «Wir konnten live zuschauen und zuhören, wie zwei Weltanschauungen aufeinanderprallen – das war super!»
  • «Beeindruckt hat mich, dass beide Kontrahenten trotz ihrer unterschiedlichen Haltung zu jedem Zeitpunkt respektvoll geblieben und nicht beleidigend geworden sind.»
  • «Wir Lernenden wurden ernst genommen.»
  • «Es war eine interessante Diskussion, auf die beide Gesprächspartner gut vorbereitet waren.»
  • «Die Diskussion hat mir bei meiner Meinungsbildung gut geholfen.»
  • «Solche Veranstaltungen sollten vor jeder Abstimmung stattfinden»
Alternativtext
EDU-Kantonsrat Thomas Lamprecht und Babette Sigg-Frank (Alt-Präsidentin CVP Frauen Schweiz) mit Moderator Niculin Detreköey von Discuss-it
Streitgespräch zum Thema „Ehe für alle“ mit Thomas Lamprecht und Babette Sigg-Frank
Sandro Frei (Vizepräsident Jungfreisinnige Kt. ZH), Moderator Sven Schaedler, Laura Fischer (Co-Präsidentin JUSO Kt. ZH)
Lernende

50 Jahre Frauenstimmrecht

19. Juni 2021

Fragen an Agnes Weber


War das Frauenstimmrecht bei Ihnen zuhause ein Thema?
Ja, das war ein grosses Thema, weil meine Mutter Politikerin war und zwar schon bevor es das Frauenstimmrecht gab. Sie wurde in die Schulbehörde gewählt, von der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin und das war zu dieser Zeit sehr aussergewöhnlich, denn sie war nicht nur die einzige Frau, sondern wurde dann auch noch Präsidentin. Sie war immer die erste und einzige Frau gewesen. Ein Vorbild.


Projektarbeit von Tiara Casciano ZA 20a, 1. Juni 2021 – Interview mit Agnes Weber

FrauenstimmrechtHerunterladen