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Baugewerbliche Berufsschule Zürich

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«ICH bin ICH»

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  • 4. Juli 2022

Lars Tietz ist eine Erscheinung. Er scheint wie aus der Zeit gefallen, ist er aber keinesfalls. Sein Style ist wohl einzigartig und bedarf einer Würdigung. Er hat soeben seine Ausbildung zum Zeichner Fachrichtung Architektur abgeschlossen. Was er von Johnny Depp, Materialen, Architekten und der Schule hält, finden sie als Leser im nachfolgenden Interview.

Moritz von Uslar ist Journalist und Schriftsteller und sagt: «Ein gutes Interview ist wie ein Boxkampf: Zwei Menschen treten gegeneinander an, die Sprache ist die Faust, der Tisch mit dem Tonbandgerät in der Mitte ist ihr Ring – nur geht es beim Interview darum, dem anderen endlich den Mundschutz auszureden.» Ich gebe zu, das ist eine etwas derbe Vorstellung.

 P. Kunz: Lust auf einen mündlichen Boxkampf?

 L. Tietz:   Tönt gut (lacht).

Johnny Cash oder Johnny Depp?

Johnny Cash.

Warum?

Johnny Depp ist eine Person, die mich wenig anspricht, weil ich weniger Bezug dazu habe. Johnny Cash ist einfach; ich fühle mehr die Verbindung zu Johnny Cash. Das können Sie auch nachvollziehen, wenn Sie meinen Stil sehen, dass ich mich bei ihm näher fühle.

Der alte Top Gun oder Top Gun Maverick?

Der alte Top Gun (lacht).

Manche Dinge muss man sich verdienen. Stil, zum Beispiel. Sie haben ihn, haben Sie ihn auch verdient?

Ja, das habe ich mir erarbeitet; das kann ich schon sagen, aber ob ich ihn mir verdient habe, das ist eine andere Frage (lacht).

Wie haben Sie sich dies erarbeitet?

Es ist halt ein Prozess. Man kommt nicht auf die Welt und zieht sich irgendwie an. Ich habe auch mal ganz einfach angefangen mit T-Shirt und Jeans. Es ist nicht lange her und damals hat die Mutter einem noch eingekleidet. Mit der Zeit hat sich das so entwickelt; habe ich die Faszination daran gefunden am alten Herren Stil.

Ziehen Sie es straight durch? Also wann sieht man Herrn Tietz in Trainerhosen und Sneakers?

(lacht) Also ich habe eine Trainerhose, aber die ist auch reproduziert. Sneaker? Ist eine gute Frage. Beim Sport vielleicht. Wenn es mal richtig heiss ist, ziehe ich auch gerne ein T-Shirt an. Sonst nicht. Zur Arbeit würde ich so nie gehen (lacht).        

(nimmt Magazin hervor)

Das Magazin kenn ich.

In einer der ersten Ausgabe von Heritage Post steht: «Kratzende Wolle, hartes Leder, widerspenstiger Denim» Wieso tragen Sie nicht einfach Sneakers, Dickies und einem Hoody?

Ich sehe nichts Negatives an den alten Materialien, im Gegenteil. Also zum Teil oder meistens sind sie sogar besser verarbeitet als die Materialien, die wir heute kennen. Bequemlichkeit ist eine Ansichtssache. Wir sind an das gewöhnt, was man heute trägt, zum Beispiel eine Trainerhose, aber ob es Stil hat und gut aussieht, ist die andere Frage. Eine Trainerhose ist nicht das, was man im Alltag anziehen soll. Dafür ist sie eigentlich nicht gedacht.

Hat es auch mit deiner Haltung grundsätzlich zu tun?

Also schlussendlich finde ich, dass jeder das machen sollte, was er für richtig hält. Ich respektiere jedem seine Meinung. Jeder soll das machen, was er Freude hat. Ich mache auch das, was ich für richtig halte. Die Mehrheit der Menschen denkt, dass es nicht mehr zeitgemäss und nicht mehr richtig ist, was ich mache. Jeder soll das machen, worauf er Lust hat, und das ist mir wichtig.

Ist es manchmal anstrengend anders zu sein als andere?

Ja. Manchmal ist es schon anstrengend und schwierig. Manchmal braucht man Zeit, um die Sicht der anderen zu verstehen. Manchmal gibt es schon Zeitpunkte, in denen man denkt, dass man es einfacher haben könnte, aber schlussendlich bin ICH ICH und das ist das wichtigste.

Peaky Blinders gesehen?

Ja, habe ich gesehen.

Schon mal einen Penny Kragen getragen?

Ja, habe ich auch schon getragen.

Woher kommt das eigentlich?

Woher das kommt? Ursprünglich ist es so gewesen, dass man alle Krägen abnehmen konnte. Noch früher hat man gar keine Krägen getragen und dann ist der Kragen irgendwann hervorgekommen als Schmuck. Man konnte die Kragen abnehmen, sodass man diese separat waschen konnte. So hat man nicht alles waschen müssen und die Hausfrau hatte es etwas einfacher.

Fliege oder Krawatte?

Krawatte. Ursprünglich Fliege; jetzt Krawatte

Ihr teuerster Schuh?

CHF 350.

Wenn Sie richtig viel Kohle hätten, welche Uhr würden Sie kaufen.

Sicher eine alte Uhr und keine Rolex oder so. Vielleicht eine OMEGA; in diese Richtung…

Fotografieren Sie?

Nein, nicht wirklich.

Welches ist in Sachen Architektur ihr grosses Vorbild?

Das Bauhaus an sich ist etwas, welches die ganze Welt ein bisschen revolutioniert hat. Das beeindruckt mich sehr. Dann gibt es in Paris einen «Osman», der ganz Paris umgebaut hat. Das ist sehr eindrücklich finde ich. Es gibt verschiedene und interessante Architekten.

Wollen Sie Architekt werden?

Nein. Im Moment stelle ich mir vor in Richtung Innenarchitektur, Möbeldesign zu gehen. Das ist momentan meine Idee.

Gibt es heute sowas wie Heritage im Bereich des Bauens?

Im Bereich des Bauens eher weniger. Ich sehe Heritage eher in der Innenarchitektur, in der es ziemlich zurückkommt; der ganze Stil; vielleicht vor allem im Moment «Mid Century» und «50’s». Das ist wieder am Aufkommen.

Le Corbusier oder Jaques Herzog?

Von Le Corbusier halte ich nicht viel (lacht).

Was sagen Sie zum Style von Pierre Janneret? (zeigt Bild)

Stil hatte er auf jeden Fall gehabt, wie man es von dem Bild ableiten kann; vielleicht etwas überzogen und streng. Ich finde auch allgemein, dass seine Architektur recht streng ist. Seine Farben sind wieder recht spielerisch, doch trotzdem ziemlich streng. Es ist nicht in einem Pastellton. Es ist recht knallig. Ich finde Knalliges ist etwas Strenges.

Mag jemand, der aussieht wie Sie alte Strukturen einfach so?

Machen Sie ein Beispiel.

Hierarchisch geführte Unternehmen…

Struktur braucht es. Aber wichtiger ist für mich ein Wandel. Wir sind momentan in einer Zeit, in der ein grosser Wandel stattfindet; was die Menschen und der Respekt gegenseitig anbelangt. Das ist wichtig. Darum würde ich niemals in dieser Zeit leben wollen, in welcher ich mich kleide, weil genau diese Dinge dort gefehlt haben. Das ist schön an dieser Zeit, in der wir heute leben.

Schon mal Geld für was Neues ausgegeben?

Ist lange her (lacht).

Was ist an unserer Berufsschule Heritage?

Nicht so viel (Lacht). Mir fällt gerade nichts ein.

Alte Schule bedeutet Old School, old school ist cool. Ist die BBZ old oder cool?

(Lacht)

Sie dürfen ehrlich sein.

Es kommt recht auf die Person darauf an. Also Sie kommen mir sehr offen rüber und ich finde Sie auch extrem sympathisch, aber wir haben auch Lehrpersonen, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie noch in den alten Zeiten stehen. Diese könnten sich noch etwas weiterentwickeln oder werden wahrscheinlich bald abgelöst.

Was macht eine gute Lehrperson aus?

Sie sollen sich in die Schüler/innen einfühlen können. Das ist vielleicht auch das schwierige, wenn Lehrpersonen schon lange in deren Beruf arbeiten und sich alles weiterentwickelt, dass die Lehrpersonen nicht richtig mit der Entwicklung mitkommen.

Würden Sie die Ausbildung einem jungen Menschen empfehlen?

Ja. Als Start vielleicht schon.

Sind Sie nach all den Jahren nicht einfach nur noch schulmüde?

Langsam bin ich froh, wenn es durch ist.

Ihr Tick?

Keinen.

Ihre letzte Tat bevor Sie die Nachttischlampe ausknipsen?

Auf das Handy schauen.

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