Positive Psychologie in der Berufsfachschule – PERMA als Modell für Positive Bildung
Wie können Berufsfachschulen und Lehrpersonen Jugendliche positiv begleiten und stärken?
Kann das auch ohne grosse Änderungen im pädagogischen Konzept gelingen?
Die Antwort lautet: Ja. Die Positive Psychologie bietet dafür mit dem PERMA-Modell wissenschaftlich fundierte Ansätze, die das Wohlbefinden fördern und die Lernatmosphäre verbessern.
Das PERMA-Modell: Wohlbefinden in fünf Dimensionen
Das PERMA-Modell beschreibt fünf Dimensionen, die unser Wohlbefinden beeinflussen und gezielt gestärkt werden können:
P: Positive Emotionen – Freude und Zufriedenheit erleben.
E: Engagement – Aufgaben mit den eigenen Stärken angehen.
R: Beziehungen – Gute soziale Verbindungen aufbauen.
M: Sinn – Bedeutung im eigenen Tun finden.
A: Erfolge – Ziele setzen und Erfolge feiern.
Dieses Modell bietet eine strukturierte Grundlage, um das Wohlbefinden von Lernenden zu fördern und eine unterstützende Lernumgebung zu schaffen. Ein konkretes Beispiel ist der – Ambassador Day: Berufsfachschule trifft Volksschule – ein handlungsorientierter Auftrag nach PERMA
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Positive Psychologie – wissenschaftlich fundiert und praxisnah
Positive Psychologie untersucht die Stärken, die es Menschen ermöglichen, ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen. Sie basiert auf der Idee, dass Menschen nicht nur negative Aspekte bewältigen, sondern auch das Gute in sich und ihrer Umgebung kultivieren sollten.
Ein einprägsames Bild aus der Positiven Psychologie ist der Vergleich mit zwei Superhelden nach James Pawelski:
Reflektiere folgende Fragen:
–Wann trage ich ein „rotes Cape“ und wann ein „blaues Cape“?
-Zu welchem Cape tendiere ich eher?
-Was könnte ich durch das häufigere Tragen eines „blauen Capes“ erreichen?
-Könnte ich in Situationen wo ich bisher ein rotes Cape trug zu einem blauen Cape wechseln?
Ein Garten als Metapher für persönliches Wachstum
Durch diese Übung wird deutlich, wie wichtig es ist, beide Ansätze situativ einzusetzen – und dabei häufiger die „blaue Seite“ zu wählen. Das Wohlbefinden zu fördern gleicht der Arbeit im Garten: Es geht darum, sowohl das Unkraut zu entfernen als auch die Rosen zu pflegen. Eine gesunde Balance zwischen „Schlechtes vermindern“ und „Gutes mehren“ ist entscheidend.
Fazit: PERMA als Schlüssel zu einer positiven Lernkultur
Das PERMA-Modell ist ein praxistauglicher und bewährter Ansatz für Schulen. Durch bewusstes Fördern positiver Aspekte – sei es durch den Aufbau von Beziehungen, die Wertschätzung von Erfolgen oder die Betonung des Sinns – entsteht ein Umfeld, in dem Jugendliche nicht nur lernen, sondern auch aufblühen.
Autorin: Liv Wolfermann, Lehrerin für ABU und bili, Absolventin CAS Positive Psychologie 2024/25 UZH
Quellen:
www.positivepsychology.org
Pawelski, J. O. (2016b). Defining the positive in positive psychology: Part II A
mormative analysis. The Journal of Positive Psychology, 11(4), 357-365. https://doi.org/10.1080/17439760.2015.1137628
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